Im Jahr 2001 gründete eine Elterninitiative den Waldkindergarten Ihlow e. V. der seinen Sitz im Ihlower Forst hat. Unser Verein betreibt mittlerweile im Ihlower Forst 2 Waldkindergärten mit jeweils 15 Kindergartenplätzen. Die Betreuungszeit ist täglich (Mo bis Fr ) von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Aufnehmen können wir Kinder ab drei Jahren aus der gesamten Gemeinde Ihlow, den Auricher Ortsteilen Schirum und Schirumer Leegmoor und der Gemeinde Großefehn.
Konzept des Waldkindergartens
Kindergarten "Die Blaumeisen"
Das Team der Blaumeisen besteht aus Stefanie Saathoff, Sandra Krull und Elina de Boer.
Der Kindergarten "Die Blaumeisen" hat seinen Treffpunkt am Reiherschloot, der gut vom Forsthausparkplatz zu erreichen ist. Nach dem Morgenkreis machen sich jeweils zwei unseres Teams mit den Kindern auf den Weg zu den von ihnen vorgeschlagenen und durch Abstimmung entschiedenen Plätzen. Dort verbringen wir den Vormittag, frühstücken mit anschließendem Zähneputzen, werkeln, lesen, spielen und haben spannende Erlebnisse. Mittags treffen wir uns mit den Eltern wieder am Reiherschloot.
Die Leiterin des Kindergartens "Die Blaumeisen" ist Stefanie Saathoff.
Kindergarten "Die Rotkehlchen"
Wir, Waltraud Campen und Christina Claassen, sind Erzieherinnen im Kindergarten"Die Rotkehlchen". Wir treffen uns mit "unseren" Kindern am Weißen Weg / Ecke Kiefernweg und unser Treffpunkt ist vom Weißen Weg aus erreichbar. Von hier aus starten wir dann nach Vorschlag und Abstimmung durch die Kinder zu dem Platz, wo wir unseren Morgenkreis abhalten, den Vormittag verbringen und viele tolle Dinge erleben. Am Mittag treffen wir uns wieder mit den Eltern am Weißen Weg / Ecke Kiefernweg.
Die Leiterin des Kindergartens "Die Rotkehlchen" ist Christina Claassen.
E-Mail: wakiga.ihlow-rotkehlchen(at)gmx.de
Beide Kindergärten wurden mit dem Gütesiegel für Kindertagesstätten des Landkreises Aurich ausgezeichnet.
Um unseren Kindergartenkindern ( "Die Blaumeisen" / "Die Rotkehlchen") den Übergang zu den verschiedenen Grundschulen möglichst leicht zu gestalten halten wir Kontakt zu allen Ihlower Grundschulen und haben zusammen mit den Grundschulen Westerende und Weene am 2 Jähr. Projekt Brückenjahr teilgenommen wodurch sich die gemeinsame Arbeit weiter intensiviert hat. Wenn Sie nun Interesse am Waldkindergarten bekommen haben oder gerne mal unverbindlich schnuppern möchten, melden sie sich gerne bei:
- Stefanie Saathoff 04943/7498024
- Christina Claassen 04929/915450
- Annegret Ennen – Ostermann 04941/9948722
Konzept des Waldkindergartens
Die Persönlichkeit eines Menschen erhält ihr Fundament in der Kindheit. Durch den täglichen Aufenthalt in der Natur machen die Kinder vielfältige Erfahrungen. Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben, bringen laut einer Studie von Dr. P. Häfner (Kindergarten heute 4/2003) gute schulische Voraussetzungen mit, z.B. in den Bereichen:
- Phantasie und Kreativität,
- Mitarbeit im Unterricht,
- Kooperations- und Teamfähigkeit,
- Motivation, Ausdauer und Konzentration.
Die Natur verändert sich und wir passen uns an: mit unserer Kleidung, mit unserer Bewegung - z.B. rennen, wenn es kalt ist; vorsichtig balancieren, wenn der Baum glitschig ist; unter welchem Baum kann ich bei Regen frühstücken? Der Waldkindergarten stärkt und stabilisiert in besonderer Weise die ganzheitliche Entwicklung durch Eigenaktivität und Selbsttätigkeit.
Er bietet den Kindern:
nahezu unbegrenzten Raum mit vielfältigen Bewegungsanreizen zum Rennen, Kriechen, Klettern, Balancieren, Springen usw. Dabei ist der Untergrund nie eben. Wir springen über Gräben, bauen Brücken oder Höhlen, klettern in Bäume, so hoch wie sich jeder traut, balancieren auf dicken und dünnen Baumstämmen, bauen aus Seilen Schaukeln, finden umgestürzte Laub- oder Nadelbäume, in deren Kronen und Wurzelballen sich wunderbar klettern lässt. Bewegungsfreudige Kinder können ihren Bewegungsdrang ausleben, bewegungsunsichere Kinder werden zu Bewegungen angeregt. Grob- und feinmotorisch sind die Kinder permanent herausgefordert. Sie lernen dadurch ihre eigenen Fähigkeiten kennen und einschätzen, entwickeln sie weiter und bauen Selbstvertrauen und Selbstsicherheit auf.
Er bietet den Kindern:
unfertiges Material, das Spielraum für eigene Ideen lässt, weitergeformt und umgestaltet werden kann. Äste sind dick - dünn, lang - kurz, leicht - schwer, gerade - krumm, rau - glatt. Sie sind stabil, zerbrechlich oder morsch; können allein oder nur mit Hilfe anderer transportiert werden. Gemeinsam oder auch allein kann etwas gebaut werden: ein Tipi, eine Burg, ein Haus, ein Waldsofa, ein Schiff, ein Auto, u.A. Aus Blättern, Zapfen, Klee, Moos, Baumfrüchten oder Rinde entstehen Wege, belegte Brote, Angeln, Kuchen, Babys... Alles kann in Gedanken - mit Waldmaterial angedeutet - entstehen, variiert, erweitert und wieder umgebaut werden. Dabei müssen sich die Kinder darüber unterhalten, den Mitspielern ihre Ideen erklären, damit ein gemeinsames Spiel entsteht. Holz kann zudem bearbeitet werden mit Sägen, Schnitzmessern, Raspeln, Schmirgel, Bohrer - einzige Bedingung - das Holz muss vom gefällten oder abgestorbenen Baum kommen. Fantasie und Kreativität werden so herausgefordert, eigenes Denken und Handeln notwendig gemacht. Die Kinder lernen, ihre Spielideen unabhängig von vorgefertigtem Spielzeug zu entwickeln und zu verwirklichen.
Er bietet den Kindern:
Stille und Ruhe, um sich selbst zu finden, etwas zu beobachten oder sich in eine Beschäftigung zu vertiefen und daraus neue Kräfte zu schöpfen. Dies geschieht sowohl allein, als auch mit mehreren Kindern zusammen. Hier findet jedes Kind, jede Kindergruppe einen Platz, an dem es allein oder mit mehreren spielen kann. Die Umgebung ist ruhig und niemand stört den Anderen durch lautes Rufen. Die äußere Ruhe führt auch zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Die Kinder konzentrieren sich ganz auf ihr Tun und Handeln, beobachten verschiedene Käfer, Spinnen, Tiere die im morschen Holz leben und es zersetzen, horchen auf den Specht, beobachten ein Eichhörnchen oder den Kleiber, der seine Jungen füttert. Ein unschätzbarer Wert in unserer hektischen und reizüberfluteten Welt.
Er bietet den Kindern:
das unmittelbare Erleben der Jahreszeiten mit den vielfältigen Veränderungen der Tier- und Pflanzenwelt. Im Sommer spenden uns die Bäume wohltuenden Schatten und gute Luft. Im Herbst färben sich die Blätter der Laubbäume in den verschiedensten Gelb- Braun- oder Rottönen. Sie schweben, oft in Mengen, einem Regen gleich, fast lautlos zu Boden, bedecken Wege, so dass diese kaum noch zu erkennen sind. Sie lassen sich auftürmen, sammeln, vergleichen, befühlen oder zu Kränzen und Kronen verarbeiten. Im Winter erkennen wir die verschiedenen Nadelbäume, die Nester sind sichtbar, wir sind Regen, Schnee und Frost ausgesetzt. Entdecken Eis in Gräben und Pfützen, können glitschen, es zertreten, große Stücke herausheben und hindurchsehen oder eingefrorene Blätter betrachten. Der Frühling lässt alles wieder sprießen - die leuchtend grünen Blätter, Buchenkeimlinge und erste Blüten ziehen die Neugierde der Kinder auf sich. Die verschiedenen Schnecken werden bestaunt und beobachtet. Hier findet Erfahrung aus erster Hand statt, die die Kinder prägt und sie dazu führt, die Natur zu lieben und zu achten. Zudem passt sich der Körper allmählich den Witterungsbedingungen an und erhöht seine Widerstandskraft.
Ausflüge ins Theater, Museen, zur Feuerwehr o.ä. ergänzen das Angebot.