Polnische Partnergemeinde zu Gast in Ihlow

Partnergemeinde in Ihlow

Eine Delegation der polnischen Partnergemeinde Baranów war kürzlich zu Gast in Ihlow. Für Bürgermeisterin Bogumila Lewandowska-Siwek war es gleichzeitig ihr Antrittsbesuch in Ostfriesland. Begleitet wurde sie von der Leiterin der Finanzverwaltung der Gemeinde Baranów, Marzena Zlobinska, der Beauftragten für Rentenanfragen, Helena Pawlak und dem Feuerwehrmann und Fahrer der Delegation, Arkadiusz Krawczyk.

Die offizielle Partnerschaft zwischen den Gemeinde Ihlow und Baranów besteht bereits seit 16 Jahren. Erste Kontakte zu der Gemeinde aus der Woiwodschaft Großpolen nahe der Kreisstadt Kepno wurden aber schon Anfang der 1990er Jahre durch das DRK in Ihlow geknüpft. Johann Onken, heutiger Ehrenbürger der Gemeinde Baranów, organisierte in der Zeit gemeinsam mit seiner Frau Hiltraud und weiteren Mitgliedern des DRK Hilfslieferungen nach Polen. Die Kontakte wurden enger und 1997 unterzeichneten beide Gemeinden die offizielle Partnerschaftsurkunde. Seit dieser Zeit gehören jährlich stattfindende Freundschaftsbesuche ebenso auf dem Programm wie zahlreiche private Kontakte, aus denen sich Freundschaften entwickelt haben. Beide Seiten betrachten die Partnerschaft als einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Austausch zwischen den einzelnen Verwaltungen, den Feuerwehren oder der Landwirtschaft.

Das zweitägige Informations- und Besuchsprogramm zeigte der Delegation einen Querschnitt der neuesten Entwicklungen in Ihlow, ließ aber auch Platz für intensive Gespräche. Das Programm wurde ausgearbeitet von Wilfried Hagen, der bei der Gemeinde Ihlow für die Partnerschaft zuständig ist.

Zunächst stand ein Empfang im Rathaus mit dem Bürgermeister Johann Börgmann, Mitgliedern des Verwaltungsausschusses und Vertretern der Verwaltung der Gemeinde Ihlow auf dem Programm. Nach einer kurzen Einführung in die ostfriesische Teezeremonie berichtete Lewandowska-Siwek von verschiedenen Baumaßnahmen in der Gemeinde Baranów. Besonders deutlich zu erkennen war dabei die rasante Entwicklung beim Ausbau der Infrastruktur in Polen.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann zur Klosterstätte in den Ihlower Forst. Die Delegation zeigte sich sehr beeindruckt von dem, was dort geschaffen worden ist. Bernhard Buttjer, Vorsitzender des Klostervereins, hielt sehr zur Freude der Gäste, die Führung über das Klostergelände in polnischer Sprache. Nach dem Mittagessen folgte eine Betriebsbesichtigung der Firma Landguth im Gewerbegebiet in Riepe. Der Hersteller von Heimtiernahrung expandiert laufend und hat seinen Absatzmarkt auf fast ganz Europa ausgebaut.

Von da aus ging die Fahrt weiter in den Windpark Ihlow. Martin Hepp, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters erläuterte am Beispiel einer Enercon-Strommühle vom Typ E-82 die enorme Leistungsfähigkeit des Windparks. Den Abschluss der kleinen Rundreise durch die Gemeinde Ihlow bildete ein Besuch des Familienzentrums in Riepe. Petra Hinrichs, Leiterin der Einrichtung, führt durch die Räumlichkeiten des Kindergartens und der neuen Krippe und erklärte den Besuchern die Arbeitsweise und das Angebot des Familienzentrums. Mit einem gemütlichen Beisammensein mit zahlreichen Freunden der deutsch-polnischen Partnerschaft in "Straub´s Bürgerstuben" am Ihler Meer endete der erste Besuchstag.

Bei weiter herrlichem Herbstwetter stand zu Beginn des zweiten Tages eine Führung durch die Hermann-Tempel-Gesamtschule auf dem Programm. Die HTG pflegt schon seit vielen Jahren einen engen Kontakt zum Gymnasium Mroczen (Gemeinde Baranów) mit jährlich stattfindendem Schüleraustausch. Schulleiter Günter Tautz schilderte kurz den Werdegang der Schule mit dem Neubau des Unterrichtsgebäudes, der Sanierung des Verwaltungs- und Freizeitbereichs und dem Neubau des naturwissenschaftlichen Trakts. In den folgenden Gesprächen wurden zahlreiche Unterschiede zwischen beiden Ländern festgestellt. So sind beispielsweise die Lehrkräfte in Deutschland Beamte und Angestellte der Länder, in Polen dagegen Beschäftigte der Gemeinden.

Zum Pflichtprogramm eines Partnerschaftsbesuchs aus Polen gehört die Besichtigung einer Feuerwehr. Naheliegend und zu Fuß zu erreichen war die Stützpunktfeuerwehr Ihlowerfehn. Gemeindebrandmeister Gerhard Gerdes und Ortsbrandmeister Wolfgang Huismann gaben einen umfassenden Überblick über die Arbeit der Ortswehr Ihlowerfehn. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen gab es auf beiden Seiten einen regen Erfahrungsaustausch. Bürgermeisterin Lewandowska-Siwek bedankte sich bei den beiden Vertretern der Ihlower Feuerwehr und lud eine Delegation zu einem Besuch nach Baranów ein. Eine Jugendgruppe der Feuerwehr aus Baranów hat am Zeltlager der Jugendfeuerwehren des Landkreises Aurich in Tannenhausen auf Einladung der Jugendfeuerwehr Weene vom 26.06. bis 02.07.2013 teilgenommen. Auf Grund dieses Kontakts sind bereits tiefe Freundschaften unter den Jugendlichen entstanden. Derzeit befindet sich eine kleine Abordnung der Jugendfeuerwehr Weene in Baranów.

Eine kleine Feierstunde bildete den Abschluss des Partnerschaftsbesuchs, zu der Vertreter aus Politik und Verwaltung, sowie Johann Onken als Ehrenbürger zusammen mit seiner Frau eingeladen waren. Sowohl Bürgermeisterin Lewandowska-Siwek als auch Ihlows stellvertretender Bürgermeister Hilrich Flessner bekräftigten den Willen, die Beziehungen beider Gemeinden weiter auszubauen. Ein besonderer Dank ging an Izabela Dalidowicz. Die in Aurich lebende Polin war während der gesamten Zeit des Partnerschaftsbesuchs als Dolmetscherin tätig und erledigte ihre Aufgabe glänzend.

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