25. November – Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

24.11.2023

Gewalt gegen Frauen ist ein Thema, das leider immer Aktualität hat. Jedes Jahr am 25. November weisen weltweit Menschen auf dieses Problem hin, denn die Zahl der Delikte bleibt hoch bzw. steigt leider sogar noch an.

Wenn nun jemand denkt, das mag in Großstädten nur vorkommen, der hat sich leider geirrt. Im Landkreis Aurich hat die Polizei  im Jahr 2022 in 438 Fällen häuslicher Gewalt an die Beratungsstellen verwiesen. Und in diesem Jahr, also 2023, waren es bisher bereits 527 Fälle. Das ist nur die Spitze des Eisberges, denn es gibt leider viel zu viele Frauen, die Gewalt erfahren, aber keine Anzeige erstatten. Sie gehen nicht zur Polizei oder Beratungsstelle aus Angst und Scham, weil ihnen eingeredet wird, dass sie selbst Schuld sind, weil Beschwerden nicht immer ernst genommen werden, weil es Angst vor Verurteilung gibt, weil sie sich in finanzieller oder sozialer Abhängigkeit befinden oder weil sie sich nicht trauen zu sagen, was wirklich passiert ist. Die Zahlen von polizeilich registrierter häuslicher Gewalt sind in den letzten fünf Jahren um 13 Prozent bundesweit gestiegen.

Statistisch gesehen versucht täglich ein Mann in Deutschland seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt ihm das. Und dafür stehen als Symbol  diese roten Schuhe hier. Eigentlich müssten hier 133 Paar rote Schuhe stehen, so viele so genannte  Femizide, also Tötungsdelikte von Partnern bzw. Ex-Partnern an Frauen,   gab es im Jahr 2022 in Deutschland. Auch die orange Bank, angelehnt an die Kampange der UN „Orange the World“ soll ein Zeichen der Aufmerksamkeit setzen. So wie die Bänke mitten in unserem Leben stehen, kommt Gewalt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor. Für viele Menschen ist es schwer vorstellbar, dass Opfer häuslicher Gewalt mitten in der Gesellschaft leben, in unserer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz und in der Schule. Auch die Zahlen der Opfer von Häuslicher Gewalt, bei der es nicht zum Schlimmsten und somit zur Tötung gekommen ist, sind erschreckend:

  • 95.736 weibliche Opfer von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung (39.766 männlich)
  • 17.312 weibliche Opfer von gefährlicher Körperverletzung (11.277 männlich)
  • 44.044 weibliche Opfer von Bedrohung, Stalking, Nötigung (13.332 männlich)
  • 2.138 weibliche Opfer von Freiheitsberaubung (437 männlich)

Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, diese Fakten ins öffentliche Bewusstsein zu drängen. Alle Menschen sollten wissen, dass es Hilfe gibt bei häuslicher Gewalt. Zum einen gibt es das bundesweite Hilfetelefon gegen Gewalt mit etwa 100 Mitarbeiterinnen, die rund um die Uhr in vielen Sprachen erreichbar sind: 116 016 bzw. die alte Rufnummer 0800 116 016.

Es gibt aber auch direkte Hilfe vor Ort. Dafür hat der Arbeitskreis zum Tag gegen Gewalt im Landkreis Aurich eine Notfallkarte entwickelt mit allen wichtigen Telefonnummern, die im Notfall helfen können.

Sollten Sie Fragen haben, Material oder Kontaktdaten benötigen oder Hilfe brauchen, wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an mich: Telefon: 04929 89-307 - E-Mail: gjanssen(at)ihlow.de

Ihre Gleichstellungsbeauftragte Gerda Janssen

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