Die Klosterstätte Ihlow in Corona-Zeiten

07.07.2020

v.l.n.r.: Irmgard Reuter (Klostercafé), Bernhard Buttjer (Vorsitzender des Klostervereins), Anna Buttjer und Dagmar Brüdigam (Klosterladen)

Die Corona-Pandemie betrifft alle Bereiche unseres Lebens. Das alltägliche Leben vieler Menschen hat sich verändert. Auch die Klosterstätte Ihlow wurde von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen.  Klostervereinsvorsitzender Bernhard Buttjer, Irmgard Reuter (Klostercafé) sowie Anna Buttjer und Dagmar Brüdigam (Klosterladen) berichten über ihre Erfahrungen während der Pandemie sowie die Perspektiven für das zweite Halbjahr 2020.

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie wurden das Klostercafé, der Klosterladen sowie der Raum der Spurensuche ab Mitte März geschlossen. Lediglich der Klostergarten war weiterhin für die Besucher*innen zugänglich.

Klostercafé

Das Klostercafé muss im Zuge dessen finanzielle Einbrüche verkraften.
Selbstgebackenen Kuchen mit einer Tasse Ostfriesentee oder Kaffee auf der Terrasse des Klostercafés genießen – darauf hatten sich die Besucher*innen gefreut. Doch zu Beginn der Pandemie wurden die Reservierungen reihenweise storniert, berichtet Irmgard Reuter (Klostercafé). Für ca. 80 Prozent der stornierten Reservierungen wurde ein Ersatztermin im Jahr 2021 gefunden.

Seit dem 16. Mai hat das Klostercafé wieder für seine Gäste geöffnet – allerdings mit reduzierter Kapazität, und unter den jeweils aktuellen Corona-Regeln.

„Am ersten Wochenende nach fast acht Wochen Schließung kamen die Gäste wieder. Die verfügbaren Plätze im Café sind minimiert, Gruppenreservierungen dürfen derzeit noch nicht angenommen werden. Um die Abstandsregeln wahren zu können, haben wir die Tische gut verteilt. Derzeit gibt es im Café ausschließlich Sitzgruppen für bis zu vier Personen“, berichtet Irmgard Reuter. „Wir versuchen alles, damit die Gäste sich bei uns wohl fühlen“, so Irmgard Reuter.

Trotz der Corona-Regelungen (Abstand halten, Desinfektionsmittel einsetzen, Mundschutz für die Bedienungen,  etc).  überwiegt die Freude, dass das Klostercafé wieder öffnen darf.

Insbesondere die Stammgäste freuen sich, dass das Café auf der Klosterstätte, wieder geöffnet hat. Viele der Stammgäste haben direkt mit der Ankündigung des Re-Starts das Klostercafé besucht. „Sie verbinden den Besuch des Cafés mit einem Spaziergang durch den Ihlower Forst, wo möglich, auch mit dem eigenen Hund“, erzählt Irmgard Reuter.

Klosterladen

Anna Buttjer und Dagmar Brüdigam berichten über den Klosterladen. Ein Team aus etwa 16 Frauen kümmert sich ehrenamtlich um die Information, Beratung und den Verkauf.
Um Personen aus Risikogruppen zu schützen, besteht das Team für die Beratung und den Verkauf wurde das Team auf sechs Frauen minimiert.
Dem zufolge wurden auch die Öffnungszeiten des Klosterladens angepasst. Der Klosterladen im historischen Forsthaus öffnet seine Pforten zurzeit nur sonntags von 11 bis 18 Uhr.
Anna Buttjer berichtet erfreut, dass die Lindenstube des historischen Forsthauses jetzt als zusätzlicher Verkaufsraum genutzt werden kann. Die Lindenstube ist ein separater Caféraum  des Klostercafés.

Das Klostercafé darf zurzeit keine Gruppenreservierungen annehmen, somit wurde die Lindenstube von Anna Buttjer und Dagmar Brüdigam, mit viel Hingabe und Liebe zum Detail, als Erweiterung des Klosterladens eingerichtet.   „Wir freuen uns sehr, dass jetzt auch in der Lindenstube nach Herzenslust gestöbert werden kann“ so Dagmar Brüdigam. Dank des gewonnen Platzes konnte schon jetzt eine kleine Weihnachtsecke eingerichtet werden.

Durch die zusätzliche Verkaufsfläche in der Lindenstube, sind der Ein- und Ausgang voneinander getrennt worden.
Zum Angebot des Klosterladens gehören zweifelsfrei kunsthandwerkliche Produkte. Viele der individuellen Produkte werden vom Team des Klosterladens selbst hergestellt – andere werden nur von ihnen vertrieben. Genau dies macht den Charme des Klosterladens aus.

Der Erlös des Klosterladens wird für die Bewirtschaftung der Klosterstätte verwendet. Anna Buttjer betont, dass der Klosterladen nur überleben kann, weil er von den Frauen ehrenamtlich betrieben wird. Durch die Corona-Pandemie sind erhebliche finanzielle Einbrüche entstanden, vor allem auch weil viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten.

Veranstaltungen im Jahr 2020

Die Veranstaltungen für das erste Halbjahr 2020 mussten großenteils abgesagt werden, berichtet Vereinsvorsitzender Bernhard Buttjer. So hätte der Klosterverein Ihlow im Mai sein 20 jähriges Bestehen gefeiert, doch die Jubiläumsfeier musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Auch die Erlebnissonntage an der Klosterstätte mit Altbewährtem, wie frischem Brot aus dem Backhaus, leckeren Kuchen und Torten im Klostercafé, Führungen auf der  Klosterstätte und Kunsthandwerk im Klosterladen, mussten abgesagt werden. 
Klostervereinsvorsitzender Bernhard Buttjer hofft auf eine positive Entwicklung, sodass in der zweiten Jahreshälfte Erlebnissonntage, Konzerte und Vorträge angeboten werden dürfen und möglichst auch der Lüchtermarkt am ersten Adventswochenende stattfinden darf.

Am 11./12. Juli waren die beliebten Klostertage geplant.  Während der Klostertage tummeln sich jährlich viele Besucher jeden Alters zwischen der Rekonstruktion der ehemaligen Klosterkirche, dem historischen Forsthaus und dem blühenden Klostergarten.
Die Durchführung der Klostertage ist in diesem Jahr in der Pandemie nicht möglich. Das Team des Klostervereins hat jedoch  ein tolles Alternativ-Programm für Sonntag, den 12. Juli erstellt:

Am Sonntag, den 12. Juli lädt der Klosterverein zu einem Konzert auf der Imagination der Klosterstätte ein.  Hajo Wienroth (Traversflöte) und Ute Schildt (Laute) spielen um 15:30 Uhr und um 17:00 Uhr Musik aus der Barockzeit. Der Eintritt ist frei.

Ab  12:30 Uhr können Besucher frisch gebackenes Brot aus der Backstube des Klosterbäckers erwerben. Das Klostercafé und der Klosterladen sind ebenfalls geöffnet, und zwar von 11:00 bis 18:00 Uhr.

Es wird auch über die Klosterstätte geführt werden.

Klosterführungen

In der vergangenen Woche fand die erste Führung über das Gelände der Klosterstätte statt – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsvorschriften. Führungen dürfen für max. 10 Personen (9 Teilnehmer*innen plus ein*e Klosterführer*in) angeboten werden. Der Klosterverein bietet hier ein individuelles Angebot mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Raum der Spurensuche / Skriptorium

Der Raum der Spurensuche ist derzeit ausschließlich für das Ihlow-Gebet (freitags um 17 Uhr) geöffnet, da andernfalls die Abstands- und Hygieneregeln nicht sicher eingehalten werden können. Aus diesem Grund ist auch das Skriptorium zurzeit noch geschlossen.

Die Atmosphäre der Klosterstätte Ihlow ist geblieben - ein besonderer Ort, mitten im Ihlower Forst. 

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